Vortragende:
Danica Dakić
(Public Art and New Artistic Strategies)
Steffen de Rudder
(Städtebau)
Online Vortrag & Diskussion
27. Mai 2020, 18:00–19:30
Protokollant*innen:
Jonathan Hock [JH]
Stefan Billeter [SB]
Danica Dakić
Steffen de Rudder
JH: Aus der Perspektive der performativen Kunst wurden Installationen präsentiert die den Raum des Parks auf eine neue Weise interpretierten. Eine Künstlerische Wanderung durch den Park.
SB: Danica Dakić hat bereits viele künstlerische Projekte, die ihre Student*innen im Park durchführten, betreut. Dadurch hat sie einen tiefen Blick auf einzelne Themenbereiche, die mit dem Park zusammenhängen und viele Beispiele für die künstlerische Bespielung. Im Verlauf des Vortrags ist sie auf die einzelnen Arbeiten eingegangen und hat diese umfassend erläutert. Nebenbei ging es um die bürokratischen Hürden, die es bei einem solchen Projekt zu überwinden gilt.
JH: Aus der „Vogel“-Perspektive des Planers wurde der Raum des Parks als Form mit klaren Konturen gefasst. Dessen Grenzräume wurden weiter erläutert und bestimmte dominante Körper definiert. „der Park als Stadtraum“
SB: Aus einer klar städtebaulichen Perspektive ordnet Steffen de Rudder den Ilmpark in den Kontext der Grünräume der gesamten Stadt Weimar ein. Im Anschluss geht er im Detail auf die Bedeutung des Ilmparks für die Stadt ein. Als prägnante Merkmale des Parks, nennt er dessen Klarheit und Verständlichkeit in der Figur. Im nächsten Schritt folgt eine kleinteiligere Auseinandersetzung mit einzelnen Orten und Gebäuden. Dadurch schafft er es, seine städtebauliche Perspektive auf den Park als Ganzes, sowie auf konkrete einzelne Teile des Parks verständlich darzulegen.
Danica Dakić
Steffen de Rudder
JH: Der Park als öffentlicher Ausstellungsraum, der sich damit der Welt öffnet. Bleibt damit offen für Wandlungen und öffnet ein Fenster zur Öffentlichkeit.
SB: Durch die Erläuterungen der Kunstwerke wurde den Zuhörer*innen gezeigt, was für ein großes Potenzial der Park für derlei Interventionen bietet. Spannend war, dass auch durch die Internationalität des Studiengangs eine vielschichtige Reflexion mit dem Park stattgefunden hat und sehr verschiedene Umsetzungen entstanden. Dabei kann der Park wie eine modelhafte Werkstatt für kulturelle Übersetzung funktionieren. Außerdem ging sie auf das Zusammenspiel zwischen Politik, Kultur, Mensch und Klima ein, das hinter den einzelnen künstlerischen Aktionen steht. Wichtig ist es ihrer Ansicht nach, einer Musealisierung des Parks entgegen zu wirken, um ihn „am Leben“ zu halten.
JH: Der Park als Figur, an jenen Grenzen „aus der Stadt in den Park gesprochen“. Motiv der Reihung (Belvederer Allee). Mensa richtet sich mit der Rückseite dem Park zu, die Parkplätze dort „müssen weg“. Sichtachse zur Mensa, dem Objekt der Moderne, nicht vorhanden. Der Park verbindet sich durch zwei Varianten mit der umgebenden Stadt. Es gibt viele klare Kanten, wie beispielsweise die Belvederer Allee. Zudem gibt es Bereiche, in welchen die Stadt und der Park miteinander verschmelzen, was sich beispielsweise am Stadtschloss zeigt. Über diesen Rand hinaus wird der Park durch einzelne Solitäre geprägt. Da Räume durch ihre Kanten bestimmt werden, sind diese ein zentrales Thema der Ausführungen. Steffen de Rudder kann sich einen bewussten Umgang mit diesen Kanten durch bauliche Interventionen vorstellen.
Schwerpunkte: Öffnung des Parks (Süden/Oberweimar): Im Bereich der Falkenburg ist der Übergang des Parks zum Landschaftspark unterbrochen. Es gibt dort viele Freiräume mit dem Potenzial diese Unterbrechung aufzuheben.
Mögliche Parkerweiterung (Schloss Richtung Tiefurt): Viele stadtnahe Grünflächen, die durch die Parkanbindung zugänglich gemacht werden könnten.
Mensa: Das Mensa Gebäude ist ein am Park stehendes Gebäude, welches in der bisherigen Art jegliche Berührungspunkte zwischen Uni und Park minimiert. Besonders auffallend ist, dass die parkzugewandte Seite lediglich als Parkplatz genutzt wird. Gerade jetzt besteht durch die Sanierung die große Chance eine Verbindung zwischen Park und Mensa zu schaffen und darüber hinaus die Mensa als ein Objekt der Moderne als Teil des Parks zu inszenieren.
JH: Der Raum des Parks wird von Beiden klar als öffentlicher und offener Raum definiert.
SB: In beiden Beiträgen wird der Park als potenziell veränderbare Fläche beschrieben. Zum einen werden städtebauliche Veränderungen und zum anderen künstlerische Veränderungen und Bespielungen thematisiert. Die beiden Vortragenden sind zufrieden mit dem Park so wie er jetzt ist. Es sollte eine Auseinandersetzung mit der Frage, was dem Park denn überhaupt noch fehlt, erfolgen. Außerdem könnten bürokratische Hürden abgebaut werden, um den Park flexibler für Veränderungen zu machen.
JH: Ilm, Schloss, Anna Amalia, Mensa, KiWi, Landschaftspark (südliches Ende des Parks)
SB: Anna Amalia Bibliothek, Stadtschloss, Reithaus, gesamte Kanten zwischen Park und Stadt, Tiefgarage Hotel Dorint, Mensa, Falkenburg
JH: Der Ort ist wie er ist „ok“, de Rudder sieht kein Problem. Bedarf es überhaupt einer Änderung? Die Klassik-Stiftung möchte aber etwas verändern.
SB: Da ja sonst der Fokus eher auf dem detailgetreuen Erhalt des Parks steht, finde ich die Auseinandersetzung mit Anpassungen und Veränderungen sehr spannend. Besonders interessant könnte eine Thematisierung des daraus entstehenden Zielkonflikts sein. Diesbezüglich würde mich eine Diskussion zwischen der städtebaulichen/ künstlerischen und der denkmalpflegerischen Perspektive interessieren.
JH: Bedarf es überhaupt einer Änderung? Mit Hinblick auf den Baumbestand, die immer wieder nötigen Absperrungen aufgrund von „unsicheren“ Bäumen die unter dem trocknen Klima leiden gibt es einen Handlungsbedarf. Auch ist der Park an manchen Stellen schwierig zu passieren... Barrierefreiheit? Für unwissende Besucher auch oft wie ein Labyrinth. Eine naturbasierte, wasserdurchlässige Asphaltierung des Hauptwegs wäre eventuell wünschenswert um es für Skaterinnen zu erschließen und die Attraktivität für Radfahrinnen zu steigern.
Gleichzeitig stellt sich die Frage in wie weit man in dieses Naturdenkmal eingreifen darf um dessen Ursprungsform, die weitestgehend noch so besteht, beizubehalten.
Temporäre zeitgenössischer Kunst-Installationen wie sie Danica Dakić dargestellt hat, sind meiner Meinung nach permanent oder auch einfach für einen längeren Zeitraum zu installieren damit der Park nicht als Freilichtmuseum verstaubt. Die entstandenen Denkmalpflegerischen Hürden zur Installation dieser sollten dafür ebenso aufgelockert werden.
Vortragende:
Danica Dakić
(Public Art and New Artistic Strategies)
Steffen de Rudder
(Städtebau)
Online Vortrag & Diskussion
27. Mai 2020, 18:00–19:30
Protokollant*innen:
Jonathan Hock [JH]
Stefan Billeter [SB]
Danica Dakić
Steffen de Rudder
JH: Aus der Perspektive der performativen Kunst wurden Installationen präsentiert die den Raum des Parks auf eine neue Weise interpretierten. Eine Künstlerische Wanderung durch den Park.
SB: Danica Dakić hat bereits viele künstlerische Projekte, die ihre Student*innen im Park durchführten, betreut. Dadurch hat sie einen tiefen Blick auf einzelne Themenbereiche, die mit dem Park zusammenhängen und viele Beispiele für die künstlerische Bespielung. Im Verlauf des Vortrags ist sie auf die einzelnen Arbeiten eingegangen und hat diese umfassend erläutert. Nebenbei ging es um die bürokratischen Hürden, die es bei einem solchen Projekt zu überwinden gilt.
JH: Aus der „Vogel“-Perspektive des Planers wurde der Raum des Parks als Form mit klaren Konturen gefasst. Dessen Grenzräume wurden weiter erläutert und bestimmte dominante Körper definiert. „der Park als Stadtraum“
SB: Aus einer klar städtebaulichen Perspektive ordnet Steffen de Rudder den Ilmpark in den Kontext der Grünräume der gesamten Stadt Weimar ein. Im Anschluss geht er im Detail auf die Bedeutung des Ilmparks für die Stadt ein. Als prägnante Merkmale des Parks, nennt er dessen Klarheit und Verständlichkeit in der Figur. Im nächsten Schritt folgt eine kleinteiligere Auseinandersetzung mit einzelnen Orten und Gebäuden. Dadurch schafft er es, seine städtebauliche Perspektive auf den Park als Ganzes, sowie auf konkrete einzelne Teile des Parks verständlich darzulegen.
Danica Dakić
Steffen de Rudder
JH: Der Park als öffentlicher Ausstellungsraum, der sich damit der Welt öffnet. Bleibt damit offen für Wandlungen und öffnet ein Fenster zur Öffentlichkeit.
SB: Durch die Erläuterungen der Kunstwerke wurde den Zuhörer*innen gezeigt, was für ein großes Potenzial der Park für derlei Interventionen bietet. Spannend war, dass auch durch die Internationalität des Studiengangs eine vielschichtige Reflexion mit dem Park stattgefunden hat und sehr verschiedene Umsetzungen entstanden. Dabei kann der Park wie eine modelhafte Werkstatt für kulturelle Übersetzung funktionieren. Außerdem ging sie auf das Zusammenspiel zwischen Politik, Kultur, Mensch und Klima ein, das hinter den einzelnen künstlerischen Aktionen steht. Wichtig ist es ihrer Ansicht nach, einer Musealisierung des Parks entgegen zu wirken, um ihn „am Leben“ zu halten.
JH: Der Park als Figur, an jenen Grenzen „aus der Stadt in den Park gesprochen“. Motiv der Reihung (Belvederer Allee). Mensa richtet sich mit der Rückseite dem Park zu, die Parkplätze dort „müssen weg“. Sichtachse zur Mensa, dem Objekt der Moderne, nicht vorhanden. Der Park verbindet sich durch zwei Varianten mit der umgebenden Stadt. Es gibt viele klare Kanten, wie beispielsweise die Belvederer Allee. Zudem gibt es Bereiche, in welchen die Stadt und der Park miteinander verschmelzen, was sich beispielsweise am Stadtschloss zeigt. Über diesen Rand hinaus wird der Park durch einzelne Solitäre geprägt. Da Räume durch ihre Kanten bestimmt werden, sind diese ein zentrales Thema der Ausführungen. Steffen de Rudder kann sich einen bewussten Umgang mit diesen Kanten durch bauliche Interventionen vorstellen.
Schwerpunkte: Öffnung des Parks (Süden/Oberweimar): Im Bereich der Falkenburg ist der Übergang des Parks zum Landschaftspark unterbrochen. Es gibt dort viele Freiräume mit dem Potenzial diese Unterbrechung aufzuheben.
Mögliche Parkerweiterung (Schloss Richtung Tiefurt): Viele stadtnahe Grünflächen, die durch die Parkanbindung zugänglich gemacht werden könnten.
Mensa: Das Mensa Gebäude ist ein am Park stehendes Gebäude, welches in der bisherigen Art jegliche Berührungspunkte zwischen Uni und Park minimiert. Besonders auffallend ist, dass die parkzugewandte Seite lediglich als Parkplatz genutzt wird. Gerade jetzt besteht durch die Sanierung die große Chance eine Verbindung zwischen Park und Mensa zu schaffen und darüber hinaus die Mensa als ein Objekt der Moderne als Teil des Parks zu inszenieren.
JH: Der Raum des Parks wird von Beiden klar als öffentlicher und offener Raum definiert.
SB: In beiden Beiträgen wird der Park als potenziell veränderbare Fläche beschrieben. Zum einen werden städtebauliche Veränderungen und zum anderen künstlerische Veränderungen und Bespielungen thematisiert. Die beiden Vortragenden sind zufrieden mit dem Park so wie er jetzt ist. Es sollte eine Auseinandersetzung mit der Frage, was dem Park denn überhaupt noch fehlt, erfolgen. Außerdem könnten bürokratische Hürden abgebaut werden, um den Park flexibler für Veränderungen zu machen.
JH: Ilm, Schloss, Anna Amalia, Mensa, KiWi, Landschaftspark (südliches Ende des Parks)
SB: Anna Amalia Bibliothek, Stadtschloss, Reithaus, gesamte Kanten zwischen Park und Stadt, Tiefgarage Hotel Dorint, Mensa, Falkenburg
JH: Der Ort ist wie er ist „ok“, de Rudder sieht kein Problem. Bedarf es überhaupt einer Änderung? Die Klassik-Stiftung möchte aber etwas verändern.
SB: Da ja sonst der Fokus eher auf dem detailgetreuen Erhalt des Parks steht, finde ich die Auseinandersetzung mit Anpassungen und Veränderungen sehr spannend. Besonders interessant könnte eine Thematisierung des daraus entstehenden Zielkonflikts sein. Diesbezüglich würde mich eine Diskussion zwischen der städtebaulichen/ künstlerischen und der denkmalpflegerischen Perspektive interessieren.
JH: Bedarf es überhaupt einer Änderung? Mit Hinblick auf den Baumbestand, die immer wieder nötigen Absperrungen aufgrund von „unsicheren“ Bäumen die unter dem trocknen Klima leiden gibt es einen Handlungsbedarf. Auch ist der Park an manchen Stellen schwierig zu passieren... Barrierefreiheit? Für unwissende Besucher auch oft wie ein Labyrinth. Eine naturbasierte, wasserdurchlässige Asphaltierung des Hauptwegs wäre eventuell wünschenswert um es für Skaterinnen zu erschließen und die Attraktivität für Radfahrinnen zu steigern.
Gleichzeitig stellt sich die Frage in wie weit man in dieses Naturdenkmal eingreifen darf um dessen Ursprungsform, die weitestgehend noch so besteht, beizubehalten.
Temporäre zeitgenössischer Kunst-Installationen wie sie Danica Dakić dargestellt hat, sind meiner Meinung nach permanent oder auch einfach für einen längeren Zeitraum zu installieren damit der Park nicht als Freilichtmuseum verstaubt. Die entstandenen Denkmalpflegerischen Hürden zur Installation dieser sollten dafür ebenso aufgelockert werden.